Zukunftssichere Jobs? Diese Lehrberufe sind in den 2020er-Jahren neu entstanden

Bankkauffrau, Bäcker, Buchbinderin, Bodenleger – klassische Berufe, mit denen wahrscheinlich jeder etwas anfangen kann. Doch längst nicht mehr jedes Berufsbild ist so bekannt wie die eingangs genannten. Technische Fortschritte insbesondere im IT-Bereich führen dazu, dass ständig neue Berufe bestehen, während andere wegfallen.

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Bankkauffrau, Bäcker, Buchbinderin, Bodenleger – klassische Berufe, mit denen wahrscheinlich jeder etwas anfangen kann. Doch längst nicht mehr jedes Berufsbild ist so bekannt wie die eingangs genannten. Technische Fortschritte insbesondere im IT-Bereich führen dazu, dass ständig neue Berufe bestehen, während andere wegfallen. Wir zeigen dir, welche Lehrberufe seit Anfang des Jahrzehnts ihren Weg in das österreichische Berufsausbildungsgesetz gefunden haben.

Foto: StartupStockPhotos auf Pixabay.com

Mit einer Ausbildung die eigene Zukunft gestalten

Allen Veränderungen zum Trotz: Eine abgeschlossene Ausbildung gilt noch immer als die beste Möglichkeit, sich für eine erfolgreiche Karriere im Berufsleben zu wappnen. Wer Stellenangebote in Wien oder anderen Großstädten durchgeht, sieht sich in dieser Annahme bestätigt.

Das Tor zu Berufen mit hohem bis sehr hohem Gehalt eröffnet sich in der Regel durch ein absolviertes Hochschulstudium. Die bekanntesten Beispiele hierfür sind Fachärzte und Rechtsanwälte. Aber auch klassische Lehrberufe sind als Einstieg in die Berufswelt nach wie vor relevant und beliebt.

Der österreichische Ausbildungsmarkt

Die Lehre ist eine traditionelle und zugleich sehr moderne Form der Berufsausbildung. Etwa 40 Prozent der Schulabgänger in Österreich entscheiden sich, eine Lehre zu beginnen. Das bedeutet, dass über 100.000 junge Menschen jährlich das System durchlaufen. Knapp die Hälfte davon absolvierten eine Ausbildung im Bereich „Gewerbe und Handwerk.“

Wie funktioniert Berufsausbildung in Österreich?

Die Ausbildung von Lehrlingen ist zweigeteilt. Das bedeutet, dass junge Menschen ihre Ausbildung an zwei verschiedenen Orten erhalten: in einem Unternehmen, bei dem sie sich auch bewerben müssen, und in der Berufsschule. Ziel dieses dualen Ausbildungssystems ist es, jungen Menschen theoretische Kenntnisse in der bestmöglichen fachlichen Qualität zu vermitteln, die sie sofort in der Praxis anwenden können.

Die meisten Lehrberufe in Österreich haben eine dreijährige Ausbildungsdauer. Es gibt allerdings auch Lehren, die zwei oder vier Jahre dauern. Die Gehälter der Lehrlinge sind stark vom erlernten Beruf abhängig. Im Durchschnitt lässt sich derzeit aber mit diesen Entgelten rechnen:

Erstes Lehrjahr: 1.035 Euro

Zweite Lehrjahr: 1.170 Euro

Drittes Lehrjahr: 1.504 Euro

Viertes Lehrjahr: 1.256 Euro

Berufsausbildung in anderen deutschsprachigen Ländern

Die berufliche Bildung in Deutschland ähnelt sehr dem österreichischen System. Auch dort wird eine duale Ausbildung mit einem schulischen und einem betrieblichen Anteil angeboten. Die Kombination aus Theorie und Praxis soll Lehrlingen mit allen für ihren Job benötigten Kenntnisse ausstatten. Die obligatorische Ausbildungsdauer lässt sich durch Vorkenntnisse oder gute Leistungen verkürzen.

In der Schweiz führt die sogenannte Berufliche Grundbildung junge Menschen in die Arbeits- und Berufswelt ein und sichert den Nachwuchs an Fachkräften. Sie ist auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes abgestimmt und gilt als wichtiger Bestandteil des Bildungssystems. Nach einer Ausbildungszeit von drei oder vier Jahren führt der erfolgreiche Abschluss der Grundbildung zur Erlangung des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ).

Neue Lehrberufe in Österreich seit 2020

Beim Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sind derzeit (Stand: 1. September 2022) exakt 210 Lehrberufe anerkannt. Allein in den Jahren 2020 bis 2022 sind insgesamt 18 neue Lehrberufe in die österreichische Ausbildungsordnung aufgenommen worden:

  • Assistent/Assistentin in der Sicherheitsverwaltung
  • Betonfertigteiltechnik
  • Binnenschifffahrt
  • Binnenschifffahrtskapitän/-kapitänin
  • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie
  • Chocolatier/Chocolatière
  • Drogist/Drogistin
  • Entsorgungs- und Recyclingfachkraft
  • Eventkaufmann/Eventkauffrau
  • Fachkraft Küche
  • Fertigungsmesstechnik
  • Konditorei/Zuckerbäckerei
  • Medizinproduktekaufmann/Medizinproduktekauffrau
  • Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz
  • Systemgastronomiefachkraft
  • Veranstaltungstechnik
  • Vergolden und Staffieren
  • Verpackungstechnik

Neu geordnete Lehrberufe

Neben den neu aufgenommenen Berufen wurden die Ausbildungsordnungen für zahlreiche Berufsbilder überarbeitet und modernisiert. Diese hier einzeln aufzuführen, würde allerdings den Rahmen sprengen. Darüber hinaus wurden bei einigen Lehrberufen zusätzlich zur dreijährigen auch vertiefte Ausbildungen mit dreieinhalb- oder vierjähriger Dauer geschaffen.

Fazit: Neue Ausbildungsberufe

Gesetzgeber und Arbeitsmarkt stehen vor der großen Aufgabe, den stetig steigenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken und gleichzeitig die dafür benötigten Kompetenzen immer wieder an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Das BMAW hat daher allein in diesem Jahrzehnt zahlreiche neue Lehrberufe geschaffen oder bereits bestehende Ausbildungsberufe modernisiert.

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