Lifestyle | 27.02.2023
Streaming on Demand: Ein Trend ohne Ende in Sicht
Es ist noch nicht allzu lange her, dass wir uns zum Ansehen von News, Serien oder Filmen noch rechtzeitig vor dem Fernseher versammeln mussten. Wollte ein einzelnes Mitglied des Haushalts dabei etwas anderes sehen, hieß es ganz einfach ‚Pech gehabt‘. Schließlich konnte sich nicht jede Familie einen zusätzlichen Fernseher leisten.
Eine Herausforderung, die für die meisten heute nahezu undenkbar ist. Denn schon längst ist zum Standard geworden, dass wir uns das gewünschte Programm zu jeder beliebigen Zeit ansehen können. Und dass obendrein noch an jedem beliebigen Ort – sei es nun gemütlich von der Badewanne aus oder unterwegs im Zug (sofern man dort denn Empfang haben sollte).
Wie hat das Streaming bei uns Einzug gehalten?
Die Grundlagen für das Internet wurden schon in den 1950ern gelegt. Die ersten Webseiten waren allerdings erst Jahrzehnte später, in den 1990ern, für die breite Öffentlichkeit verfügbar. Erst dann entwickelte sich die frühere Freizeitbeschäftigung der Technikfans nämlich zu einer revolutionären Möglichkeit, Daten aller Art mit anderen zu teilen. Ein Zug, auf den auch Video-on-Demand-Anbieter aufsprangen, um online Filme und Serien anzubieten. Zunächst waren ihre Angebote für die breite Masse allerdings noch nicht attraktiv genug. Schließlich war die Auswahl stark begrenzt und ganz einfach noch zu teuer.
Nicht wenige Internetnutzer entschieden sich daher, ihre Filme und Serien auf unerlaubten Filesharing-Plattformen miteinander zu teilen. Diese Art der Internetpiraterie war zwar verboten, aber trotzdem gang und gäbe.
Und sie dominierte nicht nur die Film-, sondern auch die Musikindustrie. Denn auch Schallplatten und CDs galten als teuer. Die Konsumenten entschieden sich daher auch hier, sie im Internet zu teilen, indem sie kostenlose Playlists zusammenstellten.
Doch dann kam das Konzept der „webfinanzierten Inhalte“ ins Spiel, das die Branche vollkommen auf den Kopf stellte.
Hierbei ist u.a. YouTube zu erwähnen, das 2005 das Spielfeld betrat. Zunächst hatte es sich dabei nur um eine Plattform zum Teilen von Videos gehandelt, die lediglich der Belustigung ihrer Nutzer diente und deren Qualität eher schlecht als recht war. Sobald die Plattform allerdings etabliert hatte, dass die Ersteller Geld damit verdienen konnten, konnte eine rasante Verbesserung der Inhalte beobachtet werden.
Auch Netflix darf nicht vergessen werden. Hierbei handelte es sich um ein Unternehmen, das bereits 1997 gegründet wurde – damals allerdings noch, um DVDs per Post zu verleihen und so die traditionellen Videotheken abzulösen. Schon bald erkannte es allerdings, dass es seine Geschäftsstrategie noch einmal überdenken sollte. Es folgte die Expansion in den Streaming-Markt.
Nachdem es die USA im Sturm erobert hatte, etablierte sich Netflix 2014 schließlich auch in Deutschland. Auch hier wurde das neue Angebot dankend als Ergänzung zu kostenlosen Plattformen wie YouTube angenommen. Der Anteil der Deutschen, der ein kostenpflichtiges Abo besaß, stieg daher mit 7% 2015 auf ganze 32% 2019 an.
Diesen Trend wollte sich natürlich auch das traditionelle Fernsehen nicht entgehen lassen. Auch hier etablierten die verschiedenen Sender daher eigene Mediatheken, die immer mehr an Beliebtheit gewannen. Mit den amerikanischen Streaming-Unternehmen wie Netflix können sie aktuell allerdings noch nicht mithalten.