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People | 07.07.2022

Die Erzählerin

Nina Blum. Märchensommer Poysbrunn, Kinderwandertheater „Bremer Stadtmusikanten – neu vertont“ vom 7. Juli bis 28. August, www.maerchensommer.at

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NINA BLUM. Intendantin und Regisseurin (© Anna Stöcher)

Die Regisseurin und Schauspielerin ist seit 2015 Intendantin und künstlerische Leiterin der Sommernachtskomödie Rosenburg. Seit nunmehr 16 Jahren verzaubert sie als Regisseurin Theaterfans ab drei Jahren mit immer neuen Adaptierungen bekannter Märchen in Poysbrunn.

NIEDERÖSTERREICHERIN: Nina, im heurigen Stück werden Neesel, Nahund, Schmatze und Auahahn aus ihrer Heimat verjagt. Die Stadtmusikanten beschließen daraufhin gemeinsam zu fliehen, um eine Karriere als Popstars in Bremen zu starten. Hat dieses Stück einen Bezug zur derzeitigen Migranten-Situation?
Nina Blum: Das Thema der Vertreibung und Heimatlosigkeit ist natürlich gerade sehr aktuell. Es geht bei unserer Adaptierung aber vor allem um die Sehnsucht, seine wahre Bestimmung zu finden: Im Fall unserer vier Tiere ist es der Traum Musikerin bzw. Musiker zu werden. Bremen ist die Sehnsuchtsstadt der Musik. Doch dort regiert ein korruptes Schwein alias Bürgermeisterin und drei skrupellose Ratten, die sich Musikbosse nennen. Diese rauben den Bremer Stadtmusikanten ihre Instrumente und vertreiben sie aus Bremen. Somit sind sie zunächst wieder einmal heimatlos.

Auf welche Reise werden sich die kleinen Märchenfans in dem interaktiven Spiel begeben?
Sie werden in fremden Ländern, wie Afrika, Indien, Mexico und Schottland auf verschiedene „Musikgurus“ – wie einen Elefanten, eine heilige Kuh, einen Schmetterling und einen Fuchs – treffen, die ihnen neue Rhythmen sowie auch ein neues Selbstbewusstsein schenken. Durch diese Abenteuer gestärkt kehren sie zurück nach Bremen. Diesmal aber gelingt ihnen der Durchbruch und die Erfüllung ihrer Träume - sie werden eine gefeierte Band. Somit ist „Neu-Vertonung“ der Bremer Stadtmusikanten ein Märchen über Freundschaft, Heimat, Musik und das Glück, seine wahre Bestimmung zu finden und zu leben.

In der Sommernachtskomödie Rosenburg bringt Ihr „Manche mögen‘s verschleiert“ auf die Bühne. Kannst du uns einen kleinen Vorgeschmack geben?
Gerne! In Michael Niavaranis Theaterfassung des französischen Kultfilms „Cherchez la femme“ („Voll verschleiert“) sagt zum Beispiel Alexander zu Mitra: „Unsere Wohnung ist doch nur deshalb so klein, weil ihr unbedingt im Nobelviertel wohnen wolltet.“ Die kontert: „Ja, entschuldige bitte, wir sind Perser – wo sollen wir sonst wohnen? In den Slums, bei den Migranten? Das ist doch absurd.“ Diese 1001-Nacht-Komödie über ein Liebespaar zwischen zwei Kulturen garantiert interkulturellen Zündstoff, wobei Vorurteile einfach weggelacht werden dürfen! Ein Bruder, der zum religiösen Fundamentalisten geworden ist, und Eltern, die jede Kleinigkeit am Mittagstisch zum Politikum werden lassen. Gespielt wird vom 23. Juni bis 31. Juli 2022, Infos und Tickets auf  www.sommernachtskomoedie.at

 

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NEU VERTONT. Die Bremer Stadtmusikanten (© Märchensommer Poysbrunn)