People | 12.07.2022
Neue Impulse
Der Lunzer See, der Wald, die Berge: Die wundervolle Naturkomposition bereichert seit 25 Jahren das Festival wellenklænge, Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer erweitern im fünften Jahr ihrer Intendanz einmal mehr ihren Horizont. Stilistisch verweben sie von Beginn an Acts unterschiedlicher Genres, bringen musizierende Menschen zusammen, die einander befruchten und ausgetretene Pfade verlassen. Zu den Gästen zählen heuer Yasmo & die Klangkantine, Anna-Maria Hefele, Dornleitn Gsang, Clemens Wenger und Ankathie Koi.
NIEDERÖSTERREICHERIN: Wieso das Jahresthema „Mut & Gerechtigkeit“?
Simon Zöchbauer: Wir reflektieren jedes Jahr, was uns in der Welt beschäftigt, was gesellschaftlich prickelt oder sogar kocht und kamen so gemeinsam zum Begriff Gerechtigkeit. Und was braucht es dazu? Mut, um sie einzufordern, weil es da immer Widerstände gibt.
Julia Lacherstorfer: Ob nun im sozialen Bereich, beim Klima oder in der Verteilung von Vermögen, es ist gerade vieles aus der Balance, das sehr wohl geändert werden kann.
Diversität ist euch wichtig, das schlägt sich auch im Programm nieder …
Julia: Wir haben erkannt, dass wir für mehr musikalische Vielfalt einen zusätzlichen Input brauchen. Erstmals holten wir für den Abend „Floetic Justice“ Tonica Hunter als Kuratorin dazu – für neue Perspektiven aus der Black Community bzw. aus einer erweiterten Community abseits von Klassik, Jazz oder akademischem Background. Die braucht es nämlich nicht unbedingt, um spannende Musik zu machen.
Simon: Das eigens zusammengestellte Ensemble probt seit Monaten, auch für uns wird es spannend, was dabei rauskommt. Der Abend ist auch sonst ein völlig neues Format: eine Mischung aus Konzerten und Podiumsgesprächen.
Eingebettet in das Festival sind auch eure Workshops für Musizierende. Was wünscht ihr euch für sie und für das Festivalpublikum?
Julia: Die Workshops sind dafür da, dass man sein Instrument frei von Stress angreifen und sich damit kreativ ausdrücken kann. Man kriegt einen Einblick in diese sehr lebensfrohen Richtungen Folk und zeitgenössische Volksmusik. Viele gründen nach unseren Workshops Ensembles und denken sich eigene Projekte aus.
Simon: Wir wünschen uns, dass Natur, Kunst und Begegnungen allen Gästen neue Impulse geben, dass eine Resonanzerfahrung passiert.