Eine WhatsApp-Nachricht mit Foto

das Editorial

2 Min.

© AQUILA-Picture

Meine liebe Freundin aus Hörersdorf hat mir eine WhatsApp-Nachricht mit einem Foto geschickt. Zu sehen ist ein nobles Restaurant mit einem fein gedeckten Tisch, an dem ein chic gekleidetes Pärchen mit Speisekarte sagt: „Wir essen keine Eier, kein Fleisch, keinen Fisch, keine Milch oder Glutenprodukte. Was können Sie uns empfehlen?“

Davon unbeeindruckt die adrette Serviererin: „Ein Taxi.“ Zugegeben, ich kann mir Witze nie merken, aber dieses Bild hat sich mir eingeprägt – treibt die Anforderung an allseits verträgliche Speisen doch mitunter seine herausfordernden Blüten. Auch am Familientisch.

Wie gut es da tut, dass man damit nicht allein ist. So kennt auch Martina Hohenlohe diesen – nach ihren eigenen Worten – „täglichen Wahnsinn, den man Alltag nennt“, weil die Ansprüche ihrer Familie an ihre Küche nahezu im Stundentakt wechseln. In unserer Geschichte „Krisen Herd?“ verrät sie uns ihre Lieblingsrezepte, vom Katerfrühstück bis zum Kindergeburtstag.

Bowl-Mania sei dank

Auch mir hilft nur der Griff in die kulinarische Trickkiste, wenn meine Kinder mit ihren Lieben ins Elternhaus kommen. Die Familie aus Den Haag isst vegan, die italienische neuerdings glutenfrei, die kalifornische liebt clean eating (omg!), die Töchter eines Sohnes sind kleine Fleischtiger – und die jüngste Tochter isst einfach alles, und das mit nahezu unstillbarem Appetit (sie kommt nach mir). Wie ich das löse? Es gibt Bowls!

Dabei biegt sich der Tisch mit allem, was Kühlschrank und Gemüsekorb hergeben (und was weg muss). Früher nannte man das „Restlessen“, aber das alles hat – der Bowl-Mania sei Dank – nun seinen zeitgemäßen Touch. Und ich kann mit vielem dienen, was in so eine Schale passt: von der Turbo Bowl bis zur Buddha Bowl, getoppt mit gerösteten Sesamkörnern, Nüssen, Beeren und einem Zweig Kräuter. Am Ende sind alle glücklich, alle satt.

Hand aufs Herz, worum geht’s?

Ums Miteinander-Sein, ums Erzählen, Lachen, Diskutieren, um das wärmende Gefühl im Bauch, daheim zu sein, an jenem Ort, an dem man sich nicht erklären muss, dort, wo sich alles so selbstverständlich und vertraut anfühlt. Es geht um Familie.

In dieser Ausgabe begegnen Sie diesem Thema mehrmals. So erzählen die Schwestern Christine und Michaela Brezovsky davon, wie ihnen die Liebe zur Musik und zu einem achtsamen Umgang mit der Natur und den Tieren von ihren Eltern ins Leben mitgegeben wurde, und die Familie Minarik zeigt uns in einem Drei-Generationen-Interview ihre viel beachteten Malkünste, vom Großvater bis zur Enkelin. Aber bitte lesen Sie selbst …

Familie ist der Ort, an dem man sich nicht erklären muss.



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